Ich sehe das ganz ähnlich wie R_M_74.
Natürlich lässt sich nicht abstreiten, dass "geschockte Stinos"
manchmal (!) etwas amüsant sind, aaaaber muss das sein?
Ich bin bestimmt nicht prüde/verklemmt oder sonst etwas, dennoch bin ich der Meinung man kann es auch übertreiben mit dem ständigen Einfordern der Toleranz.
Muss ich als SMer denn meinen Kick daraus ziehen, dass ich möglicherweise schlechte Erinnerungen/Gefühle/Gedanken in wildfremden Menschen trigger?
Das klassische Beispiel:
Mein Partner und ich sind einkaufen, ich völlig unsubbig frech. Darauf gibt es von ihm ne Schelle. Wunderbar, so mögen wir das. Es ist unser Ding, es ist einvernehmlich.
•Frau Müller-Meier-Schmidt hat das gesehen. Wurde vielleicht Jahre lang genau so behandelt, unfreiwillig, bevor sie den Absprung geschafft hat. Möglicherweise hat unser kleiner Moment ihr den Tag gründlich versaut, weil sie sich eben nicht vorstellen kann, dass so etwas einvernehmlich läuft.
•Der 5 jährige Sohn von Frau Hansen-Straussberg sieht diese Situation ebenfalls. Spricht vielleicht nicht mit seiner Mutter oder seinem Vater darüber und wird sich denken: Mann schlägt Frau = ok. Keiner hat geschimpft mit dem Mann, also ist das gut und richtig so.
• Das Rentnerehepaar Schulte sieht die Szene auch. 50 Jahre gewaltfrei verheiratet, sexuell vom heutigen Stand der Liberalisierung weit entfernt. Muss das sein?
Ich will hier echt nicht den Spießer und Spielverderber raus hängen lassen, dennoch bin
ich der Meinung, dass ein wenig mehr Rücksichtnahme der Gesellschaft gut tun würde.
Überdies hinaus dürfen wir uns doch dann nicht wundern, wenn wir immer noch in die Perversen/Schmuddel/Kranke Ecke geschoben werden, - da kommen wir auch nicht raus wenn wir andere Menschen bewusst so vor den Kopf stoßen. Mir ist klar, dass einige bestimmt genau damit kokettieren. Zu denen sage ich lieber erst gar nichts.
Es gibt genug Möglichkeiten sich auszuleben unter Menschen, die die gleichen Vorlieben/Wünsche/Sehnsüchte haben.
Es gibt genug Möglichkeiten sich "heimlich" auszuleben, auch mit Spielarten in der Öffentlichkeit. Allerdings OHNE andere Mitmenschen damit zu konfrontieren.